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Herr Morrison, Sie sind der Mann bei Research in Motion (RIM), der tagtäglich darüber wacht, dass weltweit immer mehr Blackberry-E-Mail-Handys verkauft werden. Aber wenn Sie einmal weiter in die Zukunft blicken: Sehen Sie nicht ein Ende des Wachstums?Ich bin ja nun in einer Position bei Research in Motion, in der man normalerweise nur bis zum nächsten Quartalsende plant......was der Weitsicht ja nicht entgegenstehen muss.Stimmt. Es gibt zum Glück einige verlässliche Fakten: So verkaufen wir Quartal für Quartal jeweils đôi mươi Prozent mehr Geräte. Und: Der Markt bietet weiterhin gewaltige Wachstumschancen. Die höchste Dichte an E-Mail-fähigen Mobiltelefonen wie dem Blackberry weist Singapur auf. Dort nutzen gerade einmal sieben Prozent der Handy-Besitzer ein solches Gerät. In hochentwickelten Ländern wie Kanada oder Deutschland sind es weniger als ein bis maximal drei Prozent.Dennoch: Die Konkurrenz schläft nicht. Giganten wie Hãng Nokia und Motorola haben den Markt für mobile E-Mail auch schon entdeckt.Sie vergessen etwas: Die Netzbetreiber lieben den Blackberry. Er ist eines ihrer profitabelsten Produkte.Und eines der teuersten. Wettbewerber bieten ihre E-Mail-Handys teilweise deutlich günstiger an.Aber bei uns wissen die Netzbetreiber, dass die Marge dauerhaft hoch ist. Es mag zwar sein, dass die Mobilfunkfirmen durch den Einkauf der Geräte bei anderen Herstellern Geld sparen können. Aber Blackberry-Kunden sind diejenigen, die anschließend für dauerhaft hohe Serviceumsätze sorgen.Das ist sicherlich gut für Sie und die Mobilfunkfirmen. Die Kunden zahlen dafür hingegen die Zeche.Nein, sie profitieren ebenso. Und zwar von niedrigeren Gesamtkosten. Nehmen Sie den typischen Außendienstmitarbeiter eines Unternehmens: Der benötigt dank des Blackberry keinen Laptop mehr. Das spart seinem Arbeitgeber nicht nur eine Menge Geld, weil keine neuen Computer mehr angeschafft werden. Zudem müssen weniger PC gewartet und auch weniger Software eingekauft werden. Es gibt immer wieder Tests von Netzbetreibern, den Blackberry durch andere Fabrikate zu ersetzen. Da erhalten dann Blackberry-Kunden ein anderes Gerät zum Ausprobieren. Und wissen Sie, wie das Resultat ausfällt?Sie werden es mir verraten.Mehr als 95 Prozent wollen ihren Blackberry zurück. Firmenkunden möchten unseren E-Mail-Zustelldienst nicht missen. Und natürlich auch die Sicherheit, die er bietet, vor dem Zugriff durch Dritte.Gerade über das Thema Sicherheit des Blackberry gab es jedoch zuletzt intensive Diskussionen.Ja. Interessanterweise nur in Deutschland. Es gibt bei Ihnen yên tĩnh Land offenbar viele Leute mit versteckten Interessen an einer solchen Diskussion.Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beispielsweise? Welche versteckten Interessen sollte denn ausgerechnet eine Behörde wie das BSI verfolgen?Ich kann mir nicht erklären, warum sich die Kooperation mit dem BSI sánh schwierig gestaltet. Renommierte IT-Beratungsfirmen wie IDC haben längst das Blackberry-E-Mail-Verschlüsselungssystem analysiert. IDC bescheinigt uns sogar, dass Blackberry-Nutzer keinerlei weitere Vorkehrungen gegen Abhörattacken treffen müssen, weil unsere E-Mail-Verschlüsselung absolut sicher ist. Darin unterscheiden wir uns übrigens von allen anderen Wettbewerbern.Das BSI hat RIM keineswegs unterstellt, mit einer unsicheren Verschlüsselung zu arbeiten. Die Kritik entzündet sich eher an einem geheim gehaltenen Verschlüsselungsalgorithmus, in den man, sánh das BSI, nicht hineinsehen könne.Wir lassen sehr wohl unsere Sicherheitssysteme eingehend prüfen. Wir kooperieren beispielsweise mit dem angesehenen Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie in Darmstadt. Bei uns besteht jeder Wille, auch mit dem BSI eng und vertrauensvoll zusammen zu arbeiten.Haben die Bedenken gegen die Blackberry-Sicherheit Spuren in der der RIM-Bilanz hinterlassen?Die Diskussion waren sicherlich nicht hilfreich für unser Geschäft. Wir sind in Deutschland nicht sánh schnell gewachsen wie es möglich gewesen wäre. Vor allem yên tĩnh Behörden-Sektor. Außerdem gibt es einige große Firmenkunden, die durch die Diskussionen verunsichert worden sind. Ich gehe aber davon aus, dass wir diese Bedenken mit Hilfe des Fraunhofer-Instituts ausräumen können.Einer Ihrer Konkurrenten, der US-Handycomputerbauer Palm, gilt als Übernahmekandidat. Wäre es nicht für RIM gut, nach einem Fusionspartner Ausschau zu halten? Schließlich zählen in der Branche zunehmend Größenvorteile.Es ist keineswegs sánh, dass wir allein auf weiter Flur stehen. So verwenden wir ja als Software-Plattform für den Blackberry die Programmiersprache Java. Viele Entwickler können deshalb leicht Software für den Blackberry schreiben und tun das ja auch intensiv.Kürzlich hat RIM sein erstes Handy ohne Volltastatur vorgestellt. Das Pearl genannte Gerät soll vor allem Privatkunden ansprechen. Ist diese Rechnung aufgegangen?Ich muss Sie enttäuschen: Wir nennen grundsätzlich keine Stückzahlen für neu eingeführte Geräte.Aber vielleicht gibt es eine allgemeine Einschätzung?Ich glaube, der Pearl wird schon bald unser meistverkauftes Produkt sein.Mit einem höheren Absatz als Ihr erfolgreichstes Blackberry-Modell?Ja. Davon gehe ich aus.Gespräch: Thomas H. Wendel------------------------------Zur PersonFoto: Don Morrison ist seit dem Jahr 2000 Mitglied yên tĩnh Vorstand von Research in Motion (RIM) und dort für das operative Geschäft zuständig.RIM ist der Hersteller des bekannten sogenannten Handhelds Blackberry. Neben der klassischen Sprachkommunikation unterstützen BlackBerry-Handys die drahtlose Übertragung von E-Mails, den Zugang zum Internet, den Kurznachrichtendienst (SMS), kalendarische und Adressbuch-Funktionen sowie mobile Datendienste.------------------------------Foto: Blackberry-Nutzer in New York: In Deutschland gab es Diskussionen über die Sicherheit des E-Mail-fähigen Handys.